Es wird wieder einen Mastering-Workshop geben, dabei lernt ihr die Grundzüge des Masterings, den Workflow und die Masteringwerkzeuge an praktischen Beispielen kennen und verstehen. Gerne darf eigenes Material mitgebracht werden, das dann gemeinsam vor Ort gemastert wird. Nach einer anfänglichen Einführung dürft ihr schnell auch selbst Hand ans Mastering anlegen und erhaltet dabei viele wertvolle Tipps von den Profis.
Der Workshop findet bei MM Sound in der Arnsbergstr. 12 in
33803 Steinhagen am 29.2.20 von 11:00 bis 17:00 statt. Die Teilnehmerzahl ist
auf 5-8 beschränkt. Da es vor Ort keine direkten Einkaufsmöglichkeiten gibt
wird gebeten sich für Mittags selbst zu versorgen. Die Teilnahmegebühr beträgt
149,-€ (zzgl. UmSt). Anmeldung unter
MM Sound hat zwischen den Jahren von 23.12.19 bis einschließlich 1.1.20 geschlossen, ab 2.1.20 sind wir wieder für euch da. Für dringende Fälle stehen wir unregelmäßig über die bekannten Mobilkontakte zur Verfügung.
Das Bell-Filter, auch Glockenfilter genannt, ist wohl die häufigste verwendete EQ-Form. Es gibt ihn in vielerlei digitaler und analoger Form mit teilweise sehr umfangreichen speziellen Zusatzfunktionen. Allen voll-parametrischen Glockenfiltern sind aber drei grundsätzliche Einstellungsmöglichkeiten gemein: Gain (oder Hub), Frequenz und Q-Faktor (oder Güte).
Parameter
Der Gain wird
üblicherweise in dB angegeben und gibt an, wie stark ein gewisser Bereich
angehoben oder abgesenkt wird, dabei steht das negative Vorzeichen für eine
Absenkung, positive Gain-Werte zeichnen eine Anhebung aus. Für den Einsatz im
Mastering eignen sich vor allem Geräte, die hier eine feine Rasterung in ¼ oder
½ dB Schritten bieten, um einerseits genügend feine Bearbeitungen und andererseits
eine gute Reproduzierbarkeit zu gewährleisten. Üblicherweise wird der Gain auf
der Y-Achse eines Koordinatenkreuzes dargestellt.
Mit Frequenz wird üblicherweise die Mittenfrequenz angegeben, um die herum eine Bearbeitung stattfindet. Zeichnet man eine vertikale Achse durch die angegebene Frequenz, ist der linke Teil des Bell-Filters zum rechten Teil achsensymmetrisch. Die Frequenz wird üblicherweise auf der X-Achse dargestellt, welche logarithmisch bemaßt wird. Diese Darstellung wurde deswegen gewählt, weil eine Verdopplung der Frequenz einer tonalen Erhöhung um eine Oktave entspricht, was zur Folge hat, dass wir in absoluten Werten betrachtet im Tieftonbereich eine höhere Auflösung benötigen, als im hochfrequenten Sektor. Im digitalen Bereich sind heutzutage meist alle Frequenzen zwischen 20 Hz und 20 kHz als Mittenfrequenz anwählbar. Für das Mastering sind häufig aber auch sinnvoll – d.h. nach musikalischen Kriterien – gewählte Rasterstufen (vor allem bei analogen Geräten) nützlich, da sie ein schnelleres Arbeiten ermöglichen.
Der Q-Faktor ist definiert als Ergebnis aus Mittenfrequenz (fm) dividiert durch die Bandbreite (B) also Q = fm / B. Die Bandbreite ist dabei der Bereich um die Mittenfrequenz, bis die Kurve um 3dB abgesunken ist oder zugenommen hat. Je niedriger der Q-Faktor ist, desto breitbandiger ist die Bearbeitung. Während man mit schmalbandigen Bearbeitungen vor allem auch im Mix gut Störgeräusche eliminieren kann, werden breitbandigere Bearbeitungen häufig als natürlicher empfunden. Übliche Wertebereiche für den Q-Faktor sind im Mastering 0,4 bis 1,3, bei spezielleren Anwendungen können aber auch höhere Werte nötig sein. Auch findet man den Begriff des proportional-Q. Hierbei verändert sich der Q-Faktor in Relation mit dem Gain-Regler mit, sodass die frequenzmäßige Gesamtbreite des zu bearbeitenden Bereichs möglichst gleich bleibt, während man den Gain einstellt.
Die hier vorgestellte Definition ist so gemäß Lehrbuch und gibt nur einen kleinen Einblick in das Thema Q-Faktor, in der Praxis ist das leider so nicht genau zutreffend. Wer sich mit dem Thema intensiver auseinandersetzen möchte, dem sei der Blog von Bodo Felusch ans Herz gelegt, der das Thema sehr genau beleuchtet: felusch.de/?p=388
Einsatz
des Bell-Filters im Mastering
Generell werden Filter im Mastering meist dazu genutzt eine frequenzmäßige
Balance herzustellen. Das idealisierte Ziel ist es, dass der Song auf jedem
Wiedergabesystem möglichst nah an der gewünschten Klangvorstellung des
Künstlers ist. Häufig werden auch klangliche Ungleichgewichte oder generelle
Defizite ausgebessert, die während der Mixphase entstanden sind (z.B. nicht
optimale Abhörbedingungen im Projektstudio, Übermüdung des Gehörs nach langer
Aufnahmesession etc.). Um diese Balance richtig abschätzen zu können bedarf es
viel Erfahrung und eines ausgeruhten und möglichst frischen Gehörs. Der
Mastering-Engineer sollte im idealen Fall noch nichts mit dem Projekt zu tun
gehabt haben, damit auch eine Gewöhnung an gewisse Unzulänglichkeiten
ausgeschlossen werden kann.
Klangbalance
Für viele Bereiche der Popularmusik hat sich eine dem
klassischen Orchester ähnliche frequenzmäßige Ausgewogenheit durchgesetzt.
Diese hat sich über einen längeren Zeitraum durch ständige Veränderungen von
Instrumentenzahl, Aufstellung und Fortschritt des Instrumentenbaus entwickelt
und wird gemeinhin als ästhetisch schön empfunden.
Allerdings haben sich inzwischen auch viele Genres gebildet,
die bewusst davon abweichen, so sind im Hip-Hop z.B. deutlich stärkere Bässe
üblich. Auch im Bereich der EDM (electronic dance music) ist man diesem
Klangideal nicht unbedingt treu, es wird zum Teil bewusst dagegen verstoßen und
die Klangbalance ist sehr frei gewählt – getreu dem Motto: Gut ist, was
gefällt. Es bedarf also einiger Erfahrung und eines gewissen
Fingerspitzengefühls, um die „richtige“ Klangbalance zum jeweiligen Song abhängig
von Genre, technischen Parametern der möglichen Wiedergabe und gewünschter
Klangästhetik des Künstlers zu finden und den Song daraufhin zu optimieren.
EQ-Techniken
Es gibt verschiedene „EQing-Techniken“, die wohl bekannteste
ist das sog. Sweepen: Hierbei fährt man bei maximaler Verstärkung und hohem
Q-Faktor langsam durch das Frequenzband und selektiert Bereiche, die stören.
Achtung, bei digitalen EQs sollte man hier wirklich langsam durch das
Frequenzband fahren, da es eine kleine Verzögerung zwischen dem Einstellen und
dem Hören gibt. Im Mastering ist diese Technik weniger hilfreich, da durch
diese Extremeinstellung dem Gehör ein Klangbild vorgestellt wird, dass nicht
zielführend ist. Die Technik eignet sich vor allem dann, wenn man gezielt
einzelne Frequenzbereiche sucht, die man zuvor beim unbearbeiteten Hören schon
als störend empfunden hat. Idealerweise sollte das schon auf den Einzelspuren
im Mix geschehen und nicht erst im Mastering.
Für Engineers mit klassisch ausgebildetem Gehör bietet es
sich an, Frequenzen über die Klaviatur zuzuordnen. Hierdurch können direkt die
Unausgewogenheiten im Klangbild in Frequenzen übersetzt und via EQ korrigiert
werden. Einige EQ-Plugins bieten sogar eine Klaviatur als optisches Hilfsmittel,
um diese Technik noch besser nutzen zu können. Der Vorteil besteht darin
ganzheitlich und vor allem musikalisch zu denken. Der Kopf muss nicht zwischen
technischem und musikalisch kreativem Denken hin und her wechseln, kann also
weitestgehend die gleiche Gehirnhälfte ansprechen.
Als weitere Variante gibt es auch die Möglichkeit die einzelnen Bereiche des Frequenzspektrums verschiedenen Instrumenten oder Instrumenten-Funktionen zuzuordnen. Die Denkweise im Mix ist recht ähnlich, so wird der Gedanke „Die Basedrum ist zu leise“ in der Mischung dazu führen, dass man den Level via Fader erhöht. Im Mastering ist das nicht (oder nur bedingt bei Stem-Mastering) möglich und es wird einem eine Lösung über den EQ in den Sinn kommen. In unserem Beispiel könnte also eine Anhebung bei ca. 60Hz je nach Material und Abstimmung mit dem Bass ein Lösungsansatz sein. Wichtig ist hierbei nicht zu sehr in Einzelinstrumenten zu denken, da man dann schnell vergisst, dass man immer auch andere Instrumente im selben Bereich bearbeitet. Hier sollte man sich zu jedem Bereich auch die anderen „Mitspieler“ genauer anhören und überprüfen, was die gewünschte Bearbeitung mit diesen tut und ggf. abwägen, was für die gewünschte Klangbalance nun vorranging zu behandeln ist, damit der Song hinterher optimal klingt.
Bei all diesen Techniken kann ein guter und hoch auflösender Analyzer
natürlich visuell unterstützen, entscheiden sollte aber immer das Gehör
unter Berücksichtigung des musikalischen Gespürs und der gewünschten
Klangbalance.
Ausblick
In der nächsten Folge widmen wir uns dem Shelv-Filter, bevor
es mit den etwas spezielleren „Kollegen“ weiter geht.
Gleichspannungsversatz (engl. DC Offset) in einem Audiosignal verschiebt
den Wechselanteil – also den hörbaren
Nutzbereich – um einen bestimmten Betrag von der idealen Nullposition.
Da es sich hierbei um Gleichspannung handelt, sollte es eigentlich nicht störend sein – man hört es ja nicht. Es gibt aber trotzdem einige negative Auswirkungen auf das Audiosignal:
Zum einen verringert sich dadurch der nutzbare Dynamikbereich, da das Signal nicht mehr von Null ausgeht, es gibt also weniger Headroom. Zum anderen kann es knacken, wenn man ein solches Signal abspielt oder stoppt, bzw. wenn man einen Schnitt zwischen einem Signal mit DC und einem anderen ohne DC ausführt. Hierbei findet dann nämlich ein Potentialsprung statt, der sich in einem Knacken bemerkbar machen kann.
DC entsteht vornehmlich im analogen Bereich des Audiosignals, oft durch Bauteiltoleranzen in den AD-Wandlern. Bei den nachfolgenden Bearbeitungen (Summierung von Kanälen, EQ, Pegelerhöhung, etc.) im Mix können sich kleine DC-Anteile zu einem größeren aufaddieren. Der Anteil an Gleichspannung in einem fertigen Audio-Mix muss nicht konstant sein.
Was kann man im Mastering
dagegen tun?
Dazu muss natürlich der DC Offset erst einmal erkannt werden. Hilfreich ist hier eine FFT-Anzeige des laufenden Audiosignals. Bei entsprechender Auflösung und Einstellung kann der Gleichspannungsversatz als mehr oder weniger konstante „Ausbeulung“ am unteren Ende des Frequenzspektrums erkannt werden.
Einige Mastering-Programme und -Plugins haben spezielle Funktionen zum automatischen Entfernen von DC Offset. Allerdings weiß man nicht so genau, was diese so tun, besonders in den Fällen, in denen das Signal nicht komplett durchlaufend DC-behaftet ist.
Hilfreich zur manuellen Entfernung ist ein steilflankiges High-Pass Filter (< 16 Hz), das möglichst ohne klangliche Einbußen den tieffrequenten Störanteil ausfiltert. Mit diesem wird nicht nur der 0 Hz Gleichspannungsanteil entfernt, sondern auch der gesamte Infraschallbereich aufgeräumt. Wichtig ist hierbei auf mögliches Überschwingen oder Clipping im Bereich tiefer Frequenzen zu achten.
Ein DC-befreites Audiosignal lässt sich wieder in seiner vollen Dynamik nutzen und es werden Knacker bei Start, Stopp und im Schnitt vermieden. Somit bringt das Entfernen von Gleichspannungsanteilen hörbare Vorteile für das Audiosignal und bessere Eingriffsmöglichkeiten für die weiteren Schritte im finalen Mastering. Es sollte daher zu Beginn der klanglichen Bearbeitung vorgenommen werden.
Im Zuge ständiger Vereinfachungen haben wir euch ein kleines Tool bereitet, mit dem der Dateiupload zukünftig einfacher gehen soll als bisher.
Windows-Nutzer können sich nun einfach folgenden kleinen FTP-Client herunterladen. Hier ist unser FTP-Server soweit komplett voreingestellt, sodass nur noch die von uns erhaltenen Nutzerdaten (User + Passwort) eingegeben werden müssen und die Daten dann per Drag & Drop auf den Server geladen werden können.
Mac-User müssen leider weiterhin einen FTP-Client ihrer Wahl nutzen. Eine Anleitung, wie man Uploads mit File-Zilla tätigt, findet ihr hier: Dateiupload via FTP mit FileZilla
Nach dem Download muss man nur das zip-File auf dem eigenen Rechner entpacken und die Datei „WinSCPPortable.exe“ ausführen.
Das Programm startet mit allen nötigen Einstellung voreingestellt, lediglich ein Klick auf Anmelden ist erforderlich.
Als nächstes fragt das Programm nach dem Benutzernamen, hier müsst ihr den von uns mitgeteilten Nutzernamen eintragen (am besten kopiert ihr ihn aus der Mail, damit keine Tippfehler passieren können).
Bestätigt die Eingabe mit OK.
Es folgt die Passworteingabe. Auch hier empfielt es sich die Zeichenfolge aus der Mail zu kopieren, damit sie exakt so ist, wie angegeben.
Bestätigt die Eingabe mit OK.
Das Programm stellt sich nun ähnlich einem normalen Windows-Fenster dar. Hier könnt ihr eure Daten einfach per Drag & Drop auf die weiße Fläche ziehen und der Upload startet. Wollt ihr Dateien herunterladen, die hier im Fenster angezeigt werden geht das auch einfach per Drag & Drop, indem ihr sie in euer lokales Verzeichnis zieht.
Während der Upload läuft wird euch dieser Upload-Balken angezeigt, hier seht ihr wie viel Zeit noch verbleibt (vorrausgesetzt die Internet-Speed bleibt konstant), wie viel bereits übetragen wurde und wie eure aktuelle Geschwindigkeit ist.
Wir hoffen diese kleine Anleitung hilft euch bei all euren zukünftigen Uploads auf unseren Server und gestaltet die gemeinsame Zusammenarbeit noch einfacher.
Am 26.3.19 öffneten wir zum ersten Mal unsere Pforten für
einen Mastering-Workshop. Das Teilnehmerfeld war sehr bunt aufgestellt und kam
aus vielen Bereichen der Audio-Welt. Das Interesse war groß und die vielen
spannenden Fragen führten zu einem regen Austausch. Nach einer kleinen
Einführungsrunde und einer Tour durch unsere „heiligen Hallen“ näherten wir uns
praxisnah der Materie. Im gemeinsamen Austausch wurde ein Beispieltitel im
hybrid Verfahren gemastert und die jeweils dafür notwendigen Schritte und Entscheidungen
umfassend erklärt.
Nach diesem ersten Einblick, wie man es machen kann, galt es
dann sich den eigenen mitgebrachten Projekten der Teilnehmer zu widmen. Wer
wollte, konnte ganz im eigentlichen Sinne eines Workshops Hands-On sich am
Mastering versuchen, stets unterstützt durch unsere Hinweise und Tipps. Die Zeit
verstrich sehr schnell und so war ein schöner Tag mit vielen anregenden
Gesprächen, viel Hören und einer tollen und sehr interessierten Gruppe schnell
zu Ende.
Wir werden zu gegebener Zeit gerne daran anknüpfen und einen
weiteren Mastering-Workshop anbieten. Hier entsteht eine interessante Plattform
zum Austausch von Informationen und Tipps. Bei Interesse könnt ihr euch gerne
vormerken lassen. Schreibt uns dazu einfach unverbindlich eine Mail.
Ein Equalizer (oder kurz EQ; auf Deutsch Entzerrer) ist eine
Komponente in der Signalkette, die Frequenzen anheben oder absenken kann. Es
ist eines der am meisten genutzten Klangwerkzeuge der Audiowelt. Equalizer gibt
es in den unterschiedlichsten Formen und Varianten. Man kann sie anhand ihrer
physischen Beschaffenheit (Hardware vs. PlugIn), Bedienung (parametrisch,
grafisch) oder wohl am hilfreichsten ihrer Eigenschaften unterscheiden. Neben
reinen EQs gibt es auch Mischformen mit dynamischen Prozessoren.
Übersicht reine EQ-Arten
Bell-Filter, auch Peak oder Glockenfilter genannt, ist wohl eine der häufigsten EQ-Formen. Sein Wirkbereich gleicht der Form einer Glocke um eine Mittelfrequenz herum. Die Breite der Glocke wird durch den Q-Faktor (oder Güte) bestimmt.
Shelving-Filter
(auch kurz Shelv oder dt. Kuhschwanz-Filter) wirkt auf einen kompletten
Frequenzbereich oberhalb (High-Shelv) oder unterhalb (Low-Shelv) einer
Einsatzfrequenz bis an den Rand des Spektrums
Notch-Filter werden genutzt um speziell einzelne Störfrequenzen auszufiltern ohne zu sehr auf das restliche Material zu wirken.
Niveau-Filter
„kippen“ das Frequenzspektrum um eine Frequenz herum. Eine Anhebung
oberhalb dieser Frequenz bewirkt zeitgleich eine ebenso große Absenkung
unterhalb der Frequenz. Im Prinzip kann man sich die Wirkweise
vorstellen, wie zwei invers aneinander gekoppelte Shelving-Filter.
High-/Low-Cut-Filter,
auch Low-/High-Pass-Filter (Vorsicht Verwirrung) schränken das Spektrum
ab einem gewissen Bereich ein. Üblicherweise wird angegeben, bei
welcher Frequenz der -6dB-Punkt erreicht ist und mit welcher
Flankensteilheit (z.B. 6dB/Oktave) der Filter einsetzt
Übersicht Mischformen EQ + Dynamik
Dynamische
EQs sind Filter, die ihre jeweilige Bearbeitung abhängig vom Eingangssignal
durchführen. Dazu bekommen sie neben den EQ-üblichen Parametern auch das volle
Spektrum an Parametern, die wir von Dynamikprozessoren kennen (Threshold,
Attack, Release)
De-Esser
sind im Prinzip spezialisierte, frequenzgebundene Kompressoren. Sie sind für
den Einsatz im Bereich der Zischlaute von Sprache und Gesang optimiert und
sorgen dafür, dass die S-Laute nicht unangenehm im Endprodukt herausstechen,
nach Möglichkeit ohne das restliche Signal negativ zu beeinflussen, solange
kein S-Laut anliegt.
Multiband
Kompressoren splitten das gesamte Spektrum eines Eingangssignals in mehrere
Frequenzbänder (Multiband) auf, darauf folgt jeweils eine eigenständige
Dynamikbearbeitung. Damit sind sie mehr der Welt der Dynamikprozessoren
zugeordnet.
Ausblick
In den kommenden Teilen wollen wir uns dann näher mit den
einzelnen Filtern beschäftigen, uns anschauen, wozu sie im Mastering
üblicherweise genutzt werden, und wie man sie effektiv einsetzt. Am Ende sollen
auch ein paar der Mischformen beleuchtet werden.
Fußnote zu parametrisch/graphisch
Beim parametrischen EQ gibt es für jeden einstellbaren
Parameter ein Bedienelement. Im Gegensatz dazu wird beim grafischen EQ das
Signal in einzelne Bänder aufgeteilt, die jeweils einen Regler bekommen, das
resultierende Bild der Regler bildet den Frequenzverlauf
Der Kurs im März ist bereits ausgebucht. Weitere Interessenten sammeln wir auf der Nachrrücker-Liste. Je nach Interessenslage suchen wir dann nach einem Folgetermin.
Das 1991 gegründete Mastering Studio MM Sound öffnet seine
Pforten für einen Mastering-Workshop. Bei Matthias Bell und Arne Thiemann –
beides hauptberufliche Mastering-Engineers – lernt ihr die Grundzüge des
Masterings, den Workflow und die Masteringwerkzeuge an praktischen Beispielen
kennen und verstehen. Gerne darf eigenes Material mitgebracht werden, das dann
gemeinsam vor Ort gemastert wird. Nach einer anfänglichen Einführung dürft ihr
schnell auch selbst Hand ans Mastering anlegen und erhaltet dabei viele
wertvolle Tipps von den Profis.
Der Workshop findet bei MM Sound in der Arnsbergstr. 12 in
33803 Steinhagen am 23.3.19 von 11:00 bis 17:00 statt. Die Teilnehmerzahl ist
auf 5-8 beschränkt. Da es vor Ort keine direkten Einkaufsmöglichkeiten gibt
wird gebeten sich für Mittags selbst zu versorgen. Die Teilnahmegebühr beträgt
149,-€. Anmeldung unter
Mit dem Begriff „Stereophase“ wird im allgemeinen das frequenzabhängige Verhältnis von linkem zu rechtem Kanal beschrieben. Bei den heute üblichen Musikproduktionen setzt sich der Mix aus vielen unterschiedlichen Signalen zusammen, die durch die Aufsummierung sowie die Einbeziehung von Effekten in ein entsprechendes Pegel- und Frequenzverhältnis gesetzt werden. In der Stereoendsumme hört sich das in der optimalen Abhörsituation dann meistens gut an.
Was passiert aber bei Mono-Wiedergabe? Da hier der linke und rechte Kanal einfach aufsummiert werden, führt das zu Auslöschungen von gegenphasigen Signalanteilen gleicher Frequenz. Das kann schon mal Überraschungen produzieren, wenn plötzlich der imposant-breite Stereomix in sich zusammen fällt und eventuell einzelne Stimmen oder Instrumente gar nicht mehr zu hören sind. Oder der Mix klingt dumpf und indifferent. Und immer noch ist Mono-Wiedergabe sehr weit verbreitet, man denke nur ans Handy, vom guten alten Küchenradio ganz zu schweigen. Auch bei sehr eng aufgestellten Stereolautsprechern (z.B. beim Laptop, Tablet oder Fernseher) entsteht mit zunehmendem Abstand der Eindruck einer Mono-Schallquelle.
Wo kommen diese Fehler her?
Multi-mikrofonierte Signale können durch falsch platzierte Mikrofone Laufzeitdifferenzen aufweisen.
Alte oder billige A/D-Wandler können einen konstanten Phasenversatz durch Multiplexing produzieren.
Beim Verwenden von Aufnahmen auf Band können Laufzeitdifferenzen durch fehlerhafte Einstellungen des Wiedergabekopfes auftreten.
Verwendete Samples können schon Phasenfehler enthalten, besonders wenn sie aus Produktionen stammen, die die oben genannten Fehler schon aufweisen.
Verwendete (Effekt-)Geräte oder Plug-ins können Laufzeiten produzieren, natürlich auch teilweise gewollte, hier muss man halt abwägen, ob der Effekt so gebraucht wird.
Was kann man dagegen tun?
Schon bei der Aufnahme sollten nach Möglichkeit die oben beschriebenen Fehler vermieden werden. Beim Mix können dann die Einzelsignale überprüft und gegebenenfalls korrigiert werden. Effekte sollten (generell) mit entsprechendem Augen- (und natürlich Ohren-)maß eingesetzt werden. Wichtig ist die fortlaufende Kontrolle der Monokompatibilität des Gesamtmixes.
Dabei sind natürlich in erster Linie die tragenden Elemente des Stücks zu berücksichtigen. Konstante Laufzeitdifferenzen können in der DAW ausgeglichen werden. Bei wechselnden Strukturen muss abgewogen werden, welche Elemente betroffen sind und ob eine Korrektur sinnvoll ist oder die künstlerische Freiheit überwiegt. Im Mix lässt sich hier natürlich einfacher eingreifen als im Mastering.
Immer häufiger hört man, dass das Mastering doch direkt vom Mischer mit übernommen werden könne und sogenannte Misch- und Mastering-Studios sind überall zu finden. Für den Künstler stellt sich also die Frage, warum es sinnvoll ist, sich ein spezialisiertes Mastering-Studio zu suchen, zumal die Angebote der Mischstudios meist günstiger sind (Bundle-Preis etc.).
Primär handelt es sich bei diesen Angeboten natürlich um Budgetlösungen. Häufig wird hier unter Mastering verstanden, das Endprodukt einfach noch einmal „laut“ zu machen. Dazu reicht es natürlich aus, einfach einen Maximizer in die Summe zu hängen, bevor man den Mix ausspielt. Dass hierbei keine größeren Kosten entstehen, ist nachvollziehbar. Ein gutes Mastering ist aber so viel mehr und kann auch viel mehr bewirken.
Ein nicht zu unterschätzender Aspekt ist es, dass mit einem separaten Mastering bei einem spezialisierten Studio noch einmal ein frisches Paar Ohren die Produktion beurteilt. Das ist wichtig, da unser Gehör sich im Laufe eines Entstehungsprozesses an sehr vieles gewöhnen kann und entstandene Fehler in klanglicher und technischer Hinsicht dann oft einfach akzeptiert. Der Kunde hingegen hat auch ein frisches paar Ohren und stolpert gegebenenfalls über die so mitgeschleppten Probleme einer Produktion. Ein spezialisiertes Mastering-Studio hat auch die nötigen Tools, um die meisten dieser Probleme direkt zu beheben. Da dies häufig sehr spezialisierte Soft- und Hardware ist, die zudem noch sehr teuer ist, stehen diese Werkzeuge möglicherweise in einem „normalen“ auf Mischung und Produktion ausgelegten Tonstudio nicht zur Verfügung.
Häufig stellen wir auch fest, dass die Abhörbedingungen in Aufnahme- und Mischstudios nicht ganz ideal zur Gesamtbeurteilung einer fertigen Mischung sind, was baulich bedingt durch die Doppelfunktion des Regieraumes häufig auch nicht anders geht. Auch hier ist es sinnvoll die Endbeurteilung in einer möglichst idealen Abhörumgebung zu machen, wie sie ein spezialisiertes Mastering-Studio bietet.
Auch die Erfahrung, sowohl Hörerfahrung (auch im internationalen Vergleich), als auch Mastering-Erfahrung, die ein spezialisierter Mastering-Ingenieur in wesentlich höherem Maße aufbauen kann, als ein Toningenieur, der die meiste Zeit seines Arbeitslebens mit Mischung und Produktion verbringt, ist ein wichtiger und nicht zu unterschätzender Aspekt. Inzwischen gibt es diverse Normen und Lautheitsansätze, über die man den Überblick bewahren muss. Hinzu kommen genrespezifische Eigenheiten im Bereich Klangästhetik, Dynamik/Lautheit etc. Aber auch die Erfahrung bei den Lösungsstrategien für bestimmte Klangprobleme, die sich im Laufe eines Arbeitslebens ansammeln, sind nicht zu unterschätzen, genauso wie das schlichte Hörtraining, das durch die tägliche Arbeit gegeben ist. Jetzt mag man einwenden, dass ein Mischtoningenieur genau diese Erfahrung ja auch hat, allerdings ist dem entgegenzustellen, dass es ein anderes Hören ist, ob ich eine Mischung mache oder ein Mastering. Bei einer Mischung beurteilt man einzelne Spuren und ihre Klangverhältnisse zueinander und wie sie sich ergänzen, während man beim Mastering stets das große Ganze, das Endprodukt im Ohr behält, sowohl bezogen auf den einzelnen Track, also auch auf das gesamte Album. Dies mag nun sprachlich ein marginaler Unterschied sein, allerdings macht es für die Hörerfahrung doch einiges aus.
Ein Wort zu Projekt- und Budgetstudios, vielleicht auch zum „professionellen Homerecording“ und den akustischen Gegebenheiten:
Zum Teil sind dort sogar professionelle Toningenieure vor Ort oder zumindest konnte der Musiker selber genügend langjährige Erfahrung sammeln und hat sich ggf. in das Thema Tontechnik eingearbeitet, um hier ausreichend gute Qualität erreichen zu können. Häufig kommt hier auch das Argument des Wohlfühlfaktors für die Künstler zum Tragen, die natürlich eine umso bessere Performance abliefern können, je angenehmer und vertrauter die Umgebung ist. Das kann an einem bekannten Ort, wo man ein Projektstudio vorrübergehend einrichtet, schon besser sein als in einem Aufnahmestudio. Allerdings ist die akustische Umgebung in einem solchen Ort natürlich nicht ansatzweise so ideal, wie in einem professionell aufgebauten Fulltime-Tonstudio (das wäre wohl auch kostentechnisch nicht zu realisieren). Somit wird das wichtigste Werkzeug eines Tonschaffenden – seine Ohren – eventuell durch nicht ideale Hörbedingungen getäuscht, all seine Entscheidungen werden auf dem Hintergrund der vorherrschenden Akustik vielleicht korrekt sein, führen aber bei anderer Hörumgebung zu unangenehmen Klangergebnissen.
Wenn man nun nach so einer Produktion zum Mastering in ein spezialisiertes Studio geht, fallen die Probleme dort auf und können behoben werden. Mastert man hingegen direkt im Projektstudio weiter (womöglich in einem Abwasch mit dem Ausspielen der Mischung), vervielfältigen sich die Probleme sogar noch. Hier wäre dann eindeutig die Klassifizierung „am falschen Ende gespart“ zutreffend.
In Summe lässt sich also sagen: Eine Produktion profitiert immer von einem spezialisierten Mastering-Studio und auch oder gerade die Budgetproduktionen sollten hieran nicht sparen. Gerne machen wir euch individuelle Angebote zu eurem Projekt, schreibt uns einfach mit möglichst vielen Details an.
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